Sonntag, 29. Juli 2012
Stroh pressen
Das Gewitter vom Dienstag brachte nur eine kleine Abkühlung: Am Donnerstag war mal ein wolkenverhangener Tag mit 22 °C und auch heute sind es nur 29 °C. Gestern war es wieder warm und in der Nähe hat einer der größenwahnsinngen Schweizer, der hier das ganze Land aufkauft und die Landpreise in, für kanadische Verhältnisse, astronomische Höhen von 7.000 €/ha treibt, Durum gedroschen. Ein 60 ha-Schlag. Gemäht wurde mit dem seinem kleinen Mähdrescher, John Deere 9660i mit 7,5 m Schneidwerk. Für den Schweizer typisch wurde alles gleichzeitig gemacht: Durum dreschen, Stroh pressen und Bäume ausreißen. Der große Knicklenker zum Stoppelgrubbern hat auch schon bereit gestanden. Der ist schon den ganzen Sommer damit beschäftigt alle Flächen zu trainieren und Wassergräben zuzuschieben, um großen Flächen zu erhalten. Da der Betrieb dieses Jahr keinen Weizen und Gerste angebaut hat wurde nach langem Handeln dem Schweizer das Stroh abgekauft, Preise ähnlich wie in Deutschland, 40 $/Ballen (0,8 x 0,9 x 2,1m) ab Feld. Der hat selbst mit seiner Quaderballenpresse gepresst, die Presse hat die ganze Zeit komische Geräusche gemacht, und war abends dann kaputt. Sind mit 3 Traktoren und Ballenwagen hingefahren, mit 2 Frontladern aufgeladen. Das Schwierigste war das Zurückfahren, 30 Quaderballen drauf und bei den Unebenheiten durch die neuen Drainageleitungen alles extrem am Schaukeln. Auf der Straße war auch Langsamfahrt angesagt, und wurde ständig in waghalsigen Manövern von großen Pickups überholt. Aber wenn man bedenkt, dass so was in Deutschland nicht ginge: Keine Ladungssicherung auf einer großen Landstraße, Anhänger keine Bremse, Traktor kein Nummerschild und niemals den TÜV gesehen. In Kanada geht alles!
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