Donnerstag, 12. Juli 2012

Drainieren

Regen gab es immer noch keinen. Wenn, dann müsste es auch schon mehr als 20 mm Regen, den bei weniger, würde alles einfach in die Risse laufen. In der Zeitung war heute das Titelthema, dass die letzten 12 Monate das wärmste und trockenste Jahr aller Zeiten in Ottawa war. 8,5 °C statt 6,2 °C Jahresdurchschnittstemperatur, und nur 630 mm statt 960 mm Regen. Jetzt sind überall zentimeterbreite Risse im Boden, ansonsten hat man mit zu nassem Boden zu kämpfen. Man merkt hier, dass aktuell mit dem Ackerbau ("Cash Crops") gut Geld zu verdienen ist. Überall werden Äcker drainiert und man sieht in der Landschaft viele der schwarzen Rollen mit Drainagerohren liegen. Klassisch werden hier die Felder mit Entwässerungfurchen und Wassergräben entwässert. Die Schläge zwischen zwei Wassergräben sind nur 60 bis 100 m breit (dafür aber bis zu 1,6 km lang!), und dazwischen befindet sich alle 10 bis 20 m eine Entwässerungfurche und in Längsrichtung alle 150 bis 200 m. Beim Drainieren wird mit einem speziellen Tiefenpflug am Knicklenker im Abstand von 9 m ein 1,2 m tiefer Schlitz gezogen, darein wird dann ein Plastikrohr verlegt. Anschließend das gesamte Feld mit einem großen Planierschild flach abgezogen. Alles ist laservermessen, um genauer zu sein, als mit GPS. Dabei werden noch gleich die Wassergräben zugeschüttet um ein großen Schlag zu bekommen. Kosten: 2.000 €/ha. Hier der Betrieb hat nur ein einzige drainiertes Feld, der größte Schlag, 40 ha Wiese, hier wird beim 1. Schnitt das Gras gehäckselt. In der Nachbarschaft werden aktuell 3 Felder drainiert, alle Farmer in der Gegend wollen drainieren, um scheinbar mitreden zu können, dass sich die Erträge angeblich dadurch verdoppeln. 20 % Ertragssteigerungen sind realstischer.

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