Sonntag, 16. September 2012

Nachtweide, 21 Uhr

Nach dem Mais Häckseln am Montag wurden noch die Kühe gefüttert. Da dieses Jahr durch die Trockenheit der Graswuchs auf den Weiden äußerst gering ist, wird schon seit Anfang Juli Grassilage dazugefüttert. Dazu werden drei Futterwagen genutzt, dies sind flache Plattformwagen mit einem Fressgitter rund herum. Sowohl auf der Weide, wo die Kühe tagsüber sind, als auch auf der Nachtweide steht ein Wagen, der dritte an den Siloschläuchen zum Befüllen. Da Mais gehäckselt wurde, und die Kühe dies gerochen haben, haben sie den ganzen Tag nichts gefressen sondern nur am Zaun entlang gelaufen und versucht rauszukommen ans Silo. Entsprechend hatten die dann Hunger. Sollte den leeren Wagen in der Nachtweide zum Befüllen rausholen, normalerweise wird das vor dem Melken gemacht, wenn keine Kühe auf der Weide sind. Hatte den kleinen Deutz-Allis ohne Licht, dachte mir noch, wenn man damit die Silowägen durch den Schlamm ziehen kann, findet man damit auch den Futterwagen auf der Weide. Kaum war ich reingefahren war ich sofort mitten in der Herde, um den Traktor 160 Kühe, 11 hochtragende Rinder und 3 Bullen. Das bisschen Licht von der Begrenzungsleucht hat nichts gebracht, wenn da direkt eine Kuh davor steht. Langsam rumgefahren, die Kühe alle mitgelaufen. Fahre im Zickzack die 2 ha ab, wo der Wagen als irgendwo hingestellt wird. Nicht gefunden. Gebe dann auf und kriege es hin aus der Herde rauszufahren. Mache gerade das Tor auf, als der Betriebsleiter mit dem anderen vollen Wagen reinfährt und meint "hättest lange suchen können, mir ist gerade eingefallen, dass heute die zwei anderen auf der Tagweide gestanden haben." Fast 20 min lang auf einem Traktor ohne Licht in der Kuhherde rumgefahren und nach dem nicht vorhandenen Futterwagen gesucht. Ist halt etwas abenteuerlich, hier in Kanada.

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